Das Unternehmen vermicon und HTS Labs Frankfurt, Tochterunternehmen der CKM Group, haben im Zuge der aktuellen öffentlichen Ausschreibung des Umweltbundesamtes (UBA) zur Abwassersurveillance im Rahmen der Fortsetzung des Projekts AMELAG (Abwassermonitoring für die epidemiologische Lagebewertung) den Zuschlag erhalten. Gemeinsam übernehmen sie im Jahr 2025 die mikrobiologische Analytik von Abwasserproben an 27 Standorten in zehn Bundesländern. Das Projekt ist Teil des vom Robert Koch-Institut (RKI) und dem UBA initiierten Überwachungssystems AMELAG.
Mit Inkrafttreten der EU-Kommunalwasserrichtlinie Anfang 2025 ist eine gesetzliche Überwachung selektierter Pathogene im Rohabwasser verpflichtend. Das AMELAG-Projekt stellt einen zentralen Baustein der abwasserbasierten Epidemiologie in Deutschland dar. Ziel ist es, Erreger wie SARS-CoV‑2, Influenza-Viren und RSV frühzeitig zu identifizieren. Die kontinuierliche Analyse von Abwasserproben dient hierbei als zuverlässiges Frühwarnsystem, das Gesundheitsbehörden ermöglicht, Infektionsausbrüche rechtzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten.
Seit 2020 ist vermicon in der abwasserbasierten Epidemiologie aktiv und bringt rund 30 Jahre Erfahrung in der mikrobiologischen Abwasseranalytik ein. HTS Labs Frankfurt ergänzt das Projekt mit hochautomatisierten Laborprozessen und digitalen Lösungen. Bereits seit Ende 2023 arbeiten beide Unternehmen im Projekt AMELAG zusammen. Die erneute Auftragsvergabe durch das UBA unterstreicht ihre führende Rolle im Bereich der digitalen Pathogenerkennung.
„Die Fortsetzung der Zusammenarbeit markiert einen wichtigen Meilenstein. Mit 30 Jahren Erfahrung in der Abwasseranalytik und eigens entwickelten Präzisionsmethoden leisten wir einen entscheidenden Beitrag zur abwasserbasierten Epidemiologie“, so Dr. Jiri Snaidr, CEO bei vermicon. Dr. Michael Bonin, CEO von HTS Labs, ergänzt: „Die Kombination aus innovativer Mikrobiologie, präziser molekularer Diagnostik und hochautomatisierten Laborlösungen macht unsere Partnerschaft einzigartig und schafft die Grundlage für eine erfolgreiche Umsetzung des Projekts.“
Im Rahmen des Projekts AMELAG ist die Beprobung einer Vielzahl von Kläranlagen in Deutschland vorgesehen. Die Partnerunternehmen vermicon und HTS übernehmen dabei 27 Standorte, darunter in Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Bremen, Brandenburg, Sachsen, Thüringen, Hessen, Saarland, Rheinland-Pfalz sowie in Nordrhein-Westfalen. Die restlichen Standorte werden weiterhin durch länderspezifische Lösungen betreut.
Schwerpunkte der Analytik sind neben der weiteren Analyse von SARS-CoV‑2 vor allem Influenza A+B sowie RSV A+B. Langfristig könnte die Analytik auch auf Antibiotikaresistenzen und andere gesundheitsrelevante Parameter ausgeweitet werden. Standardisierte Probenahmeprotokolle, Ringversuche und regelmäßige Methodenaudits gewährleisten dabei hohe Qualitätsstandards und eine zuverlässige Datenbasis. Die digitale Einbindung der Ergebnisse in Gesundheitssysteme erleichtert behördliche Entscheidungen und stärkt präventive Strukturen.
Das Projekt markiert einen strategischen Schritt in Richtung vernetzte Prävention. Mit Hilfe digitaler Infrastrukturen und skalierbarer Prozesse wird der Zugang zu Gesundheitsdaten nicht nur effizienter, sondern auch niedrigschwelliger gestaltet. Die fortgesetzte Zusammenarbeit zwischen vermicon und HTS Labs Frankfurt steht nicht nur für exzellente Projektdurchführung, sondern für den Wandel hin zu einer datengetriebenen und präventiv ausgerichteten Gesundheitsversorgung. Mit ihrer kombinierten technologischen und diagnostischen Expertise stärken beide Unternehmen die Wissensbasis und die Handlungsfähigkeit von Gesundheitsbehörden im gesamten Bundesgebiet.












