Chlor ist ein entscheidender Parameter für die Überwachung der Trinkwasserqualität, da es hilft, potenziell gesundheitsschädliche Verunreinigungen zu beseitigen. Als Korrektivparameter spielt Chlor eine zentrale Rolle für die Trink- und Lebensmittelqualität unseres Leitungswassers, indem es Keime und Krankheitserreger abtötet. Gleichzeitig muss die Chlorkonzentration aber auch so gering wie möglich gehalten werden und unterhalb der nationalen Grenzwerte liegen. Um dies zu gewährleisten, ist eine genaue und kontinuierliche Messung des Chlorgehalts im Trinkwasser erforderlich.
Die WTW-Trinkwassertafel von Xylem bietet eine modulare Lösung für die kontinuierliche Chlorüberwachung mit dem amperometrischen Sensor FCML. Dieser Sensor ermöglicht eine Echtzeitüberwachung mit hoher Empfindlichkeit, das heißt auch geringe Chlorkonzentrationen werden zuverlässig detektiert. Weitere Vorteile des Sensors sind der chemikalienfreie Betrieb sowie die einfache Wartung und Kalibrierung.
Auswahl der Sensor-Variante:
- Freies Chlor bis 2 mg/l → FCML 412 M12‑2
- Freies Chlor bis 20 mg/l → FCML 412 M12-20
Bevor der Sensor installiert wird, muss die Membrankappe mit dem mitgelieferten Elektrolyt befüllt werden:
- Die Membrankappe vom Elektrodenschaft abschrauben.
- Die Membrankappe auf eine saubere (nicht saugfähige) Unterlage stellen.
- Die Spitze von der Tropfflasche abschneiden, bis die Öffnung in der Spitze sichtbar ist, und die Membrankappe bis zum Rand mit Elektrolytlösung blasenfrei füllen.
- Den Schlauchring der Membrankappe, der die Ventilöffnung verschließt, seitlich abheben, so dass die Ventilöffnung frei liegt (siehe Bild).
- Den Sensorschaft senkrecht halten und auf die gefüllte Membrankappe aufsetzen. Dabei läuft Elektrolytlösung über den oberen Rand der Membrankappe heraus.
- Den Elektrodenschaft in die Membrankappe schrauben.
- Den Schlauchring mit einem stumpfen Gegenstand (z.B. einem Kugelschreiber) über die Ventilöffnung schieben und gleichmäßig in die Nut einlegen.
- Die außen anhaftende Elektrolytlösung mit Wasser abspülen.
Um eine einwandfreie Funktionsweise des Sensors sicher zu stellen, muss der Sensor richtig initialisiert werden:
- Adapterkabel ADA Cl/IDS
- Adapterkabel ADA Cl/IDS
- Verbindung zu IQ Sensor Net
Um den Chlorsensor mit dem IQ Sensor Net zu verbinden, muss zuerst das blaue runde Ende des Adapterkabels ADA Cl/IDS an den Chlorsensor gesteckt und dann zugeschraubt werden. Danach wird das mintfarbene Ende – der IDS-Stecker – an das MIQ/IDS-Modul angeschlossen.
Nach dem Starten des Controllers muss der Sensortyp im IQ Sensor Net Menü ausgewählt werden. Je nachdem welcher Sensor bestellt wurde, muss einer der beiden Sensoren ausgewählt werden:
- Freies Chlor bis 2 mg/l → FCML 412 M12‑2
- Freies Chlor bis 20 mg/l → FCML 412 M12-20
Polarisieren in Chlorlösung mit min. 5 mg/l
Dazu wird der angeschlossene und mit Betriebsspannung versorgte Sensor für eine Stunde in eine gut gerührte Chlorlösung mit mindestens 5 mg/l Chlor getaucht.
Installation des Sensors für eine genaue kontinuierliche Messung
Nach der Initialisierung kann der Sensor nun in die Durchflusszelle D19 des Trinkwasserpanels eingebaut werden. Hierbei sollte der Sensor richtig im Wasserstrom positioniert werden (Markierung am Etikett) und eine Mindestdurchflussmenge von 15 l/h gegeben sein, um genaue Messungen zu erzielen. Der Durchfluss kann direkt an der Trinkwassertafel am Ventil bzw. Durchflussregler eingestellt werden und an der Durchflussanzeige überprüft werden.
Nach der Installation in der Durchflusszelle, sollte der Sensor sich circa eine halbe Stunde im Wasser einlaufen, bevor eine erste Kalibrierung durchgeführt wird. Nach circa 24 Stunden sollte eine Nachkalibrierung erfolgen.
Wartung und Kalibrierung des amperometrischen Chlorsensors
Die kontinuierliche Messung mit dem FCML-Sensor ist einfach und bequem, erfordert jedoch regelmäßige Referenzmessungen, um die Genauigkeit zu gewährleisten. Regelmäßig bedeutet, dass jede Woche eine Referenzmessung durchgeführt wird. Dabei wird eine Referenzlösung verwendet, um die Messwerte des Sensors zu validieren und gegebenenfalls anzupassen. Für die Referenzmessung wird ein kalibriertes Photometer empfohlen. Wenn die Referenzmessung nicht innerhalb der Genauigkeitsgrenze von <1 Prozent liegt, müssen einer oder alle der folgenden Wartungsschritte durchgeführt werden:
- Kalibrierung: etwa alle 1 bis 2 Monate
- Elektrolytauffüllung: etwa alle 6 Monate
- Austausch der Kappe: etwa alle 12 Monate
Zusätzlich ist zu beachten, dass für Langzeitlagerung oder Transport nur gereinigte Sensoren ohne Elektrolyt geeignet sind. Mit Elektrolyt gefüllte Sensoren sollten dauerhaft mit dem Stromnetz verbunden und in Wasser gelagert werden. Andernfalls kann es zu spezifischen, teilweise irreparablen Veränderungen an der Membrankappe, dem Sensorfinger und dem Elektrolyten kommen. Nach jeder Neubefüllung mit Elektrolyt oder eines Kappenwechsels muss der Sensor neu polarisiert und kalibriert werden.
Achtung bei Messung in chlorfreiem Wasser:
Wenn der Sensor kein Chlor messen kann, da die Konzentration über einen längeren Zeitraum zu gering ist, zeigt der Sensor auf dem Controller 4 Striche an und gibt eine Fehlermeldung aus. In diesem Fall muss der Sensor neu polarisiert und eventuell auch nochmal kalibrieren werden.
Die amperometrische Chlormessung im Trinkwasser ist ein wesentlicher Prozess zur Sicherung der Trinkwasserqualität und Hygiene. Der WTW-Chlorsensor FCML ermöglicht eine effiziente, präzise und zuverlässige Überwachung der Chlorkonzentration im Wasser, wobei einfache Wartungsverfahren den Aufwand minimieren und die Sicherheit der Trinkwasserversorgung gewährleisten.
Die Installation des FCML-Sensors erfordert sorgfältige Schritte wie das Befüllen der Membrankappe mit Elektrolyt und die korrekte Initialisierung über das IQ Sensor Net. Nach dem Einbau in die Durchflusszelle wird empfohlen, den Sensor einlaufen zu lassen und regelmäßig zu kalibrieren, um die Messgenauigkeit zu gewährleisten.
Die Wartung des Sensors umfasst die regelmäßige Kalibrierung alle 1–2 Monate sowie die Überprüfung und gegebenenfalls den Austausch der Membrankappe alle 12 Monate. Dies gewährleistet einen zuverlässigen Langzeitbetrieb des Sensors.











